2011/07/18

Kawasaki Daishi Windspiel-Stadt & Samba

Ein Daruma-Windspiel, welches vor Gefahren schützt...

Windspiele mit dem japanischen Daruma als Motiv


Sowie weitere 900 Windspiele aus den 47 Präfekturen Japans wurden im Rahmen der 16. Kawasaki Daishi Furin-shi (Windspiel-Stadt) ausgestellt. 
Gotenmari-Furin aus der Präfektur Akita
Das Event findet vom 17.-21. Juni statt und ist im Kawasaki Daishi in Kawasaki zu besichtigen (bzw. auch dementsprechende Windspiele können erworben werden, sofern sie nicht schon ausverkauft sind :D)

Der Kawasaki Daishi, der dem Priester Kukai (auch Kobo Daishi genannt) geweiht ist, ist etwa 8 Minuten Fußweg von der Bahnstation Kawasaki Daishi entfernt und vom Bahnhof Kawasaki aus mit der Keihin Kyûkô Linie zu erreichen. 


Im Jahr 1128 begannen unter dem buddhistischen Prieser Sonken und Kanenori, einem ehemaligen Samurai und gläubigen Buddhisten, die Bauarbeiten des Kawasaki Daishi Heiken-ji, welcher der Haupttempel der Sekte des Shingon Buddhismus ist. 

Kombination aus Eisen und Bambus aus der Präfektur Shizuoka
Die Windspiele, die typisch für den japanischen Sommer sind und allein deren Klang einem schon geistige Abkühlung verschafft, wurden innerhalb der Tempelanlage ausgestellt und konnten dort auch gleich erworben werden. Einige waren bereits restlos ausverkauft, obwohl das Event erst gestern begonnen hatte.
Nanbu-Furin aus der Präfektur Iwate


Windspiele aus Suwa-Glas aus der Präfektur Nagano
Nachdem der heutige Montag auf den Tag des Meeres (Umi no Hi) - einem staatlichen Feiertag - fiel, war der Besucheranstrom dementsprechend riesig und schon ein wenig nervenaufreibend. Noch dazu war es bei den Windspiel-Standln ziemlich eng und man kickte und schubste sich schon gegenseitig durch die Gegend, anstatt ruhig die Windspiele anzuschauen.

Wem es im Gedränge zu viel wurde, konnte sich bei den typischen Matsuri-Standl ein Bier oder Ramune holen oder eine Kleinigkeit zum Essen vernaschen. Allerdings herrschte dort noch immer Gedränge, etwas Ruhe gab es im Hauptgebäude des Tempels, wo wieder traditionelles Verbrennen von Gebetsstäbchen angesagt war. 

Heilige Zeremonie des Wunschstäbchen-Verbrennens, oder so
Genug von Windspielen, die um die Wette klirren, Touristen, die schubsen oder den Hitzewallungen, die von den Teppan-yaki-Platten ausgehen? Auch ok, dann geht es nämlich zurück in die lange Einkaufsstraße, die Omotesandô, welche zum Tempel führt.

Ein kleiner Oni (Teufel)
 
Matcha-Eis (links) & Kuzu-Mochi Sundae (rechts)
Dort reihten sich ein Süßigkeiten-Geschäft nach dem anderen und preisten ihre hausgemachten japanischen Zuckerln an. 
Hinter den bis zum Biegen mit Zuckerln belegten Tischen boten Verkaufsfrauen Kostproben an und hinter den Verkaufsfrauen schlugen Männer mit ihrem Beil entweder die Zuckerl-Masse in klein portionierte Häppchen oder trommelten mit dem Beil am Hackbrett, um die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zu ziehen.


Wer gerade im Augenblick nichts süßes wollte konnte einen Rot-Schock erleben. Denn neben den Bonbongeschäften reihten sich auch viele kleine Geschäfte, die Unmengen an großen, riesigen, mittleren, winzigen und lustigen Darumas verkauften.

Woooooohhhhhh! Bis einem schwindelig wird!
Passend zur Stimmung des eigentlichen Events waren sowohl in den Süßigkeitenläden als auch in den Daruma-Shops einige Windspiele aufgehängt, die komischerweise dort besser zur Geltung kamen als jene in den schmalen, künstlich geschaffenen Verkaufsgängen im Inneren des Tempelbereiches.  

Zur Abwechslung: Ein gelber Daruma mit zwei "Poke-mon Sumikos"

Genug von Tempel, Yaki-soba, roten Daruma und Kinako-Zuckerln? Blöde Frage, natürlich kann man nie genug haben. Aber eine erfrischende Abwechslung gab es auch.

Samba!

Samba

Von 15 Uhr bis 15:30 und wieder von 17 Uhr bis 18 Uhr gab es in der Nebenstraße, direkt vor dem Bahnhof Kawasaki Daishi, eine Samba Parade (der örtlichen Sambaschule?) Zu meiner Enttäuschung sind nur Japanerinnen aufgetreten und viele Spanner gekommen. 

Da kommen endlich die Mädls!
Samba-Tänzerinnen
Irrsinnig viele Männer, vor allem beim Zweiten Samba-Zug um 17 Uhr. 
Oi oi oi, da wurden Videokameras gezückt und noch bevor die Mädls begannen, ihre Hüften sexy schwingen zu lassen, wurde wie wild drauflos gefilmt. Und als dann der Andrang all zu Groß wurde - sprich, als die Samba Parade am Ziel angekommen war und dort den letzten Tanz vollführte - wurden die Stative ausgepackt und die Luft zierten eine Reihe von Videokameras mit Stativ dran. Ich selbst konnte vom letzten Highlight der Samba-Parade nur das bewundern. 
 
Die Mädls waren eh ganz lieb, leider alles Japanerinnen und ziemlich blass. Aber es gibt noch eine Samba-Parade im Asakusa Tempel, wo auch vielleicht ein paar Brasilianerinnen mittanzen. Allerdings wird's dort noch gesteckter voll sein. 


Im Anschluss daran sind wir nach Hause und haben uns im lokalen Izakaya mit Yaki-tori - Hühnerspießchen - vollgestopft. 
Mahlzeit! Gochisôsama deshita!


Weitere Bilder:
Ne Pagode gabs auch (Pagode mit Windspielen)
Und nen kleinen Teich
Ein Kuh-Daruma

Azteken? Maya? Oder einfach König und Königin?
Die Königin
Tänzerinnen warten auf ihren Einsatz
Japanische Samba-Tänzerinnen
Diese junge Dame hat bereits einen "Fan"... mit Videokamera
Dann gehts los! Die Erde verliert ihre Gravitationskraft!
Trommler mit selbstgemachten Hüten
Am Ende der Parade mischte noch ein Selbstdarsteller mit ?_?

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