2011/09/28

Basic Cooking: Miso-shiro I

Miso Suppe mit Satsuma-imo, Enoki und Zwiebeln

Genug von den immer gleichen Miso-suppen in China- und/oder Japan-Restaurants, deren Inhalt sich auf Algen, ein paar Tofustücke und eventuell darübergestreute Frühlingszwiebeln begrenzt?
Eine Instant-Miso-Suppe ist zwar schnell gemacht, aber geschmacklich fad und nochdazu mit viel zu viel Salz zubereitet (auch wenn steht, dass sie den Salzanteil um 30% verringert haben - viel zu viel! >:O)

Eine Miso-Suppe kann weit aus kreativer und leckerer sein, als man es sich vorstellen könnte. Grenzen sind keine gesetzt, man kann so gut wie alles in die Suppe hauen (es sollte sich natürlich im legalen oder ethisch-vertretbaren Rahmen bewegen!). 



Hier einmal ein "Rezept" (ich kann nicht kochen, aber vielleicht macht's wer nach, der kanns? :D) für eine etwas außer- bzw. ungewöhnliche Variante der typischen japanischen Miso-Suppe.

Rezept für die Miso-Suppe Nr. I (Satsuma-imo, Enoki & Zwiebeln)

Miso-Suppe mal anders. Sieht doch ganz fein aus, oder? :D

Zutaten:
  • Satsuma-Imo (Süßkartoffeln)
  • Enoki (jap. Pilze, können durch andere nat. ersetzt werden)
  • 1/2 Zwiebel (Japan, 1 ganze in Europa)
  • 1 Frühlingszwiebel
  • Miso.-Paste (mit Dashi)
  • eventl. Dashi (falls man eine Dashi-lose Miso-Paste hat; Ich mags aber nicht, deswegen geb ich's nie hinzu ^^;)
 Los geht's!


1Satsuma-Imo und Zwiebel in mundgerechte Stückchen schneiden. Enoki gut waschen, Wurzeln wegschneiden und in ca. 1 cm dicke Bünde auftrennen. Frühlingszwiebel klein schneiden. 
Zur Mengenangabe: 
Ich habe 2 kleine Satsuma-Imos und die Hälfte des Enoki-Bundes genommen. Natürlich kann bei Bedarf mehr oder weniger verwendet werden. (Bzw. kommt auch auf die Ausgangsform der Satsuma-Imo drauf an!)
Zutaten klein schneiden

2. Mit Dashi: Zunächst ca. 1/2 Teelöffel Dashi in den Topf geben und Wasser hinzugeben. (Vorsicht mit der Menge! Sonst wird's zu fischig!)
Ohne Dashi: Gleich rein mit dem Wasser und zunächst die "harten" Zutaten - die Satsuma-Imo - kochen.
Satsuma-Imo kochen
3. Wenn die Satsuma-Imo so halb durch sind, die restlichen Zutaten hinzugeben. Ab und zu die Kartoffelstärke abschöpfen.

Alles rein damit!
4. Jetzt kommt der Clou! Der Miso-Seiher!
Miso-Seiher!
Der Miso-Seiher (miso-koshi) scheint essentiell für die Zubereitung einer geschmackvollen Miso-Suppe zu sein! Ein tolles Teil und irrsinnig nützlich, vor allen wenn ich bedenke, wie ich zuvor stets Miso-Suppe gekocht habe (da kann man sich nur schämen...T_T).
Also, sollte kein Miso-Seiher vorhanden sein, etwas ähnliches, Netzartiges verwenden. Ein großes Teesieb oder sowas. 

5. Achtung: Bei kleiner Flamme!
(Nachdem die Miso-Paste einmal hinzugefügt wurde, nicht mehr aufkochen lassen. Nur noch bei kleiner Flamme köcheln lassen)

Die Miso-Paste hervorzaubern und zunächst einen Esslöffel davon in den Miso-Seiher geben.

Miso-Paste, bereits mit Dashi verfeinert Topf auf kleiner Flamme.
Das sieht dann ungefähr so aus:
Volle Ladung rein mit der Paste!
Wie man anhand des Bildes schön erkennen kann, befindet sich viel (!) Paste im Seiher! Mit dem Esslöffel die Paste gegen den Seiher reiben und den Seiher auch mal an anderen Stellen "reinhalten", damit sich die Paste gut verteilt. Immer wieder mal den Seiher raus und abschmecken, ob der Geschmack doch nicht zu intensiv oder zu schwach ist.

Zum Geschmack:
Normalerweise verwende ich nicht so viel Miso, damit der Geschmack nur zart erhalten bleibt. Vorteil: Es ist gesünder und die Geschmacksknospen kommen wieder in Schwung.
Nachteil: Man kann auswärts kaum noch Miso-Suppe essen, weil sie einem zu "versalzen" vorkommt (auch in Japan). :/
Mein Freund ist es von klein auf gewohnt, Miso-Suppe mit "dünnem" Geschmack (薄い味, usui aji) zu trinken, deswegen habe ich mich mal an ihn angepasst und mittlerweile mag ich nur noch den "dünnen" Geschmack (reicht vollkommen!). Zuerst mochte ich Miso-Suppe nie, schon gar nicht beim Auswärtsessen, aber jetzt hab ich sie ins Herz geschlossen. :D
Also, gut ausprobieren, was einem eher zusagt. 

Wow! Das ist 'ne Farbe!
6. Der Seiher kann seinen Gang in die Abwasch beschreiten und dann die Suppe noch einmal umrühren, damit sich das Miso im Topf gut verteilt. Auf dem Bild hat es jetzt eine sehr intensive Farbe, da ich mehr Paste als sonst verwendet habe. Dementsprechend ist auch der Geschmack intensiver. ;P

Miso-Paste wieder in das Gefrierfach geben. Ja genau, Gefrierfach. Dort hält sie sich am besten - und keine Sorge! - sie friert dort auch nicht zu, sondern behält ihre weiche, pastige Konsistenz. 

7. Die Miso-Suppe ist fertig und kann serviert werden!

Tadaaaaa! Itadakimasu!
Suppe in eine Schüssel füllen und - wichtig ;P - mit Stäbchen essen. In Asien trinkt man Suppen, dH die festen Zutaten werden mit den Stäbchen rausgefischt und verspeist, während die Suppe ausgetrunken wird. Auch daran gewöhnt man sich schnell. :D

Wer möchte, kann die Suppe noch würzen. Das tu ich gerne, nämlich mit Ra-Yu (ラー油) und Shichi-mi (七味), damit die Suppe schärfer wird. Oder man belässt sie so wie sie ist. :D

Nachdem viele Zutaten drinnen sind, eignet sich die Suppe nicht nur als Vor- oder Zuspeise, sondern auch gleich als Hauptgericht! 

Mahlzeit! Itadakimasu!

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