2012/10/31

Fujinoki-kofun - Schlüssellochgrab in Nara aus alten Zeiten

Einen kurzen Spaziergang, der durch Blumen- und Reisfelder führt, vom Hôryû-ji in der Stadt Ikagura, Präfektur Nara, entfernt befindet sich in Mitten einer ruhigen Wohngegend eines der berühmten Schlüssellochgräber (kofun, 古墳) Japans - das Fuji-no-ki Schlüssellochgrab. 

Rund um das Fuji-no-ki-kofun befindet sich ein Park
 
Kofun bedeutet so viel wie "alter Grabhügel" und bezeichnet alte japanische Grabhügel, häufig in der Form eines Schlüsselloches. Die japanischen kofun sind Grabanlagen, die zwischen der zweiten Hälfte des 3. Jhd und der ersten Hälfte des 7. Jhd errichtet worden sind. Die Kofun-Zeit (300-538) ist nach diesen Gräbern benannt. Die Ursprünge der kofun-Gräber Japans gehen auf China zurück, aber auch in Korea gibt es einige alte Grabhügel im gleichen Stil. 

Der Eingang zur Grabkammer - mal etwas anders:
Eine Sicherheitstür, die die Totenruhe der Bestatteten garantieren soll und ein Bewegungsmelder. Bei Besuch wird das Innere der Grabkammer beleuchtet.

Das Fuji-no-ki-kofun (藤ノ木古墳), welches unweit des Hôryû-jis in Nara liegt, stammt aus aus dem Ende des 6. oder Anfang des 7. Jahrhunderts. Der Grabhügel ist 9 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 40 bis 48 Meter und die Grabkammer aus Stein ist 16 Meter lang. In ihr befindet sich ein Steinsarg, in dem zwei Personen mit reichlichen Grabbeigaben, wie gold-bronzene Schmuckwaren und schmuckes Pferdegeschirr, bestattet wurden. 
Blick auf den Steinsarg im Inneren des Grabhügels

Die Erforschung des Fuji-no-ki-kofun begann 1985 und der Grabhügel erinnert sehr an ein koreanisches Grab, weswegen angenommen wird, dass darin die Herrscher eines Clans bestattet wurden, die enge Verbindungen mit Korea hatten. Allerdings besteht auch die Theorie, dass der Stil auf die nördliche Wei-Dynastie Chinas zurückgehen könnte.

Rund um das Fuji-no-ki-kofun befinden sich Blumenfelder

In Japan gibt es sehr viele Schlüssellochgräber, vorallem in West Japan, was naheliegend ist, da viele Einflüsse und Kulturtechniken aus China und Korea aus dem Westen nach Japan gelangten. Aber auch in Ost Japan, vornehmlich in der Präfektur Chiba oder auch Saitama lassen sich viele solcher Grabhügel finden.

... und bereits abgeerntete Reisfelder

Herbstliche Idylle in der Umgebung des kofun

Abgeerntetes Reisfeld


2 Kommentare:

  1. Ist ja cool! Über das Schlüsselgrab und noch eines in Tottori hat letztens ein Rotary Opa Tischrede gehalten! Weil die Leute in Sakai hauptsächlich nur ihre eigenen kofun kennen, wollte er mal über andere reden.
    Ich selbst war aber noch nicht beim Fujinoki und in Sakai kann man ja leider nicht rein...

    Aber ich wusste gar nicht, dass es im Norden auch Schlüsselgräber gibt...

    lg, Claudia

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    1. Ins Fujinoki kann man auch net rein, aber bei der Tür kann man reinschaun. :P
      In Nara gibts voll viele, auch in Nara Stadt in der Nähe vom ehemaligen Kaiserpalast, aber dort war ich leider auch net (die sind richtig schlüssellochig *g*)

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